Dienstag, Oktober 31, 2006

Nemed House Online :: Mehr Literatur

Nachdem ich mich nun durch die ersten Herbststürme gekämpft habe, ein wenig Zeit dazu, die lange Liste der Dinge, die ich unbedingt machen wollte, abzuarbeiten. Wie bereits angedeutet, wollte ich mich ja auch um die LiteraturCommunity bei My-Lands kümmern, und habe dies sträflich vernachlässigt, ich Lump. Immerhin, man kann auch nicht gleichzeitig Vogelscheuchen jagen und gleichzeitig perfekte Prosa zu Papier bringen. Dennoch haben meine "Mitarbeiter" und ich "hinter den Kulissen" schon einiges gebastelt, und warten nur noch darauf, es in ansprechender Form zu veröffentlichen. Und damit der Oktober nicht zuende geht, ohne dass ich noch etwas für dieses Projekt gemacht habe, habe ich gerade eben noch ein paar Namen erfunden, ein Logo gebastelt und die gnädige Chefadministratorin angefleht, diese fast fertige Seite doch heute noch zu veröffentlichen.

Die Seite, oder "Home", wie man bei My-Lands so schön sagt, handelt ausschliesslich von fiktiver Geschichte - und den Geschichten fiktiver Charaktere. Es ist die erste deutschsprachige Webseite zum Wold Newton Universum, von dem ich schon einige Male geschwärmt habe. Ein fiktives Universum, bestimmt von der fiktiven Forschung zu fiktiven Personen.

Und deswegen natürlich ungleich realer als die Fiktion, die wir allgemein "Realität" nennen.

Montag, Oktober 16, 2006

Arullu :: Ein Fragment

Fern, fern von hier, durch namenlose Abgründe von Raum und Zeit von uns getrennt, an einem Punkt, den man das Ende der Zeit nennt, wenn der Strom der Zukunft versiegt und spärlich wird, werden alle Inseln dieser Erde vom zurückweichenden Meer und der Rotation ihrer Achse zu einer einzigen zusammengepreßt werden, und ein Mann wird kommen, der sein Banner über allen Ländern dieses letzten Kontinentes errichten wird. Ein kurzes Fragment aus der Arullu-Serie, einem Traum entsprungen.

DAS HAUS, DAS EIN SCHÄDEL IST,
IST AUCH EINE STADT


In der Dämmerung der Stadt wandern trauriggesichtige Reisende durch die Knochenalleen der Schädelbrauen, und mit leisen Stimmen zueinander flüsternd deuten sie zu den blaßen Sternen empor, die beginnen, durch das trübe Purpur des Abendhimmels zu lugen, und ein jeder von ihnen verstummt nach und nach, während sie die endlosen Spiraltreppen herabsteigen, die sie zu den spinnweggefüllten, düsteren Hallen der Gesichtslosen führen.

Alles Leben in den staubigen Gemächern dieser letzten aller Städte wird vom leisen Schwellen und Glitzern der Gestirne bestimmt, den Aufgangszeiten der Planeten über dem flimmernden Horizont, dem Sinken des Sirius durch die Himmelskuppel, die die Astronomen mit ihren gelblichen Knochenmasken, in Gewänder aus rauchigroter und gelber Seide gehüllt, von den filigranen Spitzen ihrer knöchernen Türme aus betrachten. Doch sie tun dies mit der stillen Würde, die ihrem Volk zueigen ist, und nur selten unterbrechen ihre Stimmen den Anblick der Sterne. Ja, die Zeit kriecht mit solcher Langsamkeit durch die alten Hallen dieser Stadt, daß sie nur noch durch das jahrhundertelange Rotieren der knorrigen Arme der Milchstraße gemessen wird.

Donnerstag, Oktober 05, 2006

Nemed House Online :: Schwarzer Herbst (1)

My-Lands - Parallel City Magazine: Kapitel 1 (Oktober 2006): "Draussen auf der Straße arbeiteten rastlos die Verkehrsampeln, Stadtomnibusse donnerten vorbei, und in dem Anwaltsbüro nebenan klapperte unablässig die Schreibmaschine. Wie es aussah, hatte die Welt genug zu tun, auch ohne mich. Ich saß hinter einer Tür am Ende eines staubigen Korridors in einem Gebäude, das auch schon mal bessere Tage gesehen hatte. Die Tür ist zugeschlossen, aber die Tür nebenan steht immer offen."