Es ist schon wunderlich, wieviel Bedeutung an einem kleinen Wort hängen mag. In einem Moment der Schwäche zweifle ich, ob ein so langer Titel wie "Tales of Mystery and Imagination" gar wirklich so knallig ist, wie er auf den ersten Blick scheint. Also schiele ich für den Bruchteil einer Sekunde wieder zu dem grossen Stapel staubiger, eigentümlich riechender Magazine, auf denen der verlockende Titel "Weird Tales" prangt. Achja, Weird Tales... Ein Phänomen, das anfing wieviele andere adjektivbelastete Magazine der 30er Jahre (Astounding, Startling, Amazing etc...) aber seinen eigenes Subgenre geschaffen hat. Weird fiction... ja, so ein Mazgazin of Weird Fiction soll unsere Anthologiereihe ja auch werden, nicht wahr, Prohaska?
Aber ich glaube nicht, das man da was drehen kann. Ein kleiner Blick in die Datenbänke offenbart, dass schon mehr als einer auf die glorreiche Idee gekommen ist, durch die Plazierung dieses Adjektives seinem Produkt einen Hauch des düsteren Glanzes von Weird Tales zu verschaffen. Selbst der EC-Verlag benutzte es, um bestimmte Titel inhaltlich näher an seine erfolgreichen Horror-Titel wie "Tales from the Crypt" anzuschliessen: "Weird Science", "Weird Fantasy" oder gar "Weird Science-Fantasy". In den 70ern versucht es DC mit seinen Anthologietiteln ähnlich, und aus gewöhnlichen Genres wurden interessante Crossovergenres: "Weird Western Tales", "Weird War Tales" und "Weird Mystery Tales". (Tatsächlich hatte DC zu dieser Zeit unglaublich viele Anthologietitel in Art der "Gespenstergeschichten", mit wechselnd spektakulären Namen...) Ein kleiner Ausreisser am Rande ist ein Marveltitel mit einem ähnlichen Namen: "Weird Wonder Tales".
Und dann gibt es noch Weird Worlds, Weird Adventures, Weird Mysteries, Weird Horrors, Weird Tales of Terror, Weird Tales of the Future, selbst Captain America und Hellboy haben ihre eigenen "Weird Tales". (Achja, und als bestes: "Weird Tales of the Ramones").
Ah! Ramones! One-two-three-four...
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