DIE SÜMPFE VON MANOU
Neufassung
Eine dunkle Gestalt hockt in den Dünsten, klein und vornüber gebeugt auf einen goldenen Stab mit schwarzer Spitze gestützt, die wie die Überreste einer exotischen Blume geformt ist. Durch die Verkrümmung seiner Gestalt ist nicht völlig klar, ob es sich bei ihr um einen Menschen oder etwas anderes handelt. Sie ist in fadenscheinige Fetzen gehüllt, die ihr seltsames Gesicht verbergen, und eine rauhe, murmelnde Stimme dringt zischelnd aus dem Schatten...
Jenseits der bekannten Orte, im Reich Sinu mit seinen Idolen aus unerklärlichem gelbem Gestein, jenseits aller Berge und Auen, Flüsse und Seen, jenseits aller menschlichen Behausungen, in den stets von giftigen Nebeln verhangenen Schattenlanden jenseits des Flusses Manou, wuchert am Rande eines schwarzen Sumpfes ein seltsamer Pilz von eigentümlicher Farbe und Form. Nur hier kann man ihn finden, fern der sauberen Schlingen des langsam dahin fließenden Stromes, in schlammigen Seitenströmen und den hundert braunen Sumpflöchern, die von dunkler, weich zerfließender Erde umgeben sind.
Die Sümpfe sind alt, von Fäulnis durchtränkt, ein Hort von Seuchen. Niemals hat der Fluss diese Sümpfe gereinigt, und so stinken sie vom Unrat ungezählter Jahrhunderte.
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