Montag, Mai 28, 2007

Resumee | Plotreste | Merkwürdige Meeresgötter

Drei sind die Kinder, die Pontos, der Urgott des Meeres zeugte:

Nereus ist der alte Mann der See, Herr über den Fischreichtum, der an der Seite seines Weibes Doris und seinen 50 Töchtern, den hilfebringenden Nereiden, in einer silbernen Höhle der Tiefe der Ägais herrschte. Er ist der Weise des Meeres, ein Gestaltwandler und Prophet, der die Zukunft vorhersagen kann, ein alter Mann mit einem hölzernen Stab, umgeben von einer Schaar seiner Töchter, ein sich ringelnder Fischschwanz anstelle der Beine. Die Nereiden sind schöne Jungfern, umgeben von Delphinen, oder auf ihnen oder den heiligen Hippokampoi reitend, die Schiffern und Fischern hilfreich zur Seite stehen können. Und war Nereus nicht vielleicht auch der Vater jenes mysteriösen Menschengottes Glaucos mit der blauen Haut und dem kupfergrünen Haar?

Der grosse Thaumas (Wunder) ist der alte Mann, der über die Wunder der See gebietet. Sein Weib ist Elektra, die bernsteinfarbene Wolke, seine Töchter Iris, der Regenbogen, und die Wirbelwinde oder Harpyien: Aellopous, Celaeno, und Ocypete.

Der stolze Phorkys (Robbe) ist der Gott, der über die Tiefen des Meeres herrscht: Zusammen mit seinem Weib Keto (Wal) zeugte er die schrecklichen Gottungeheuer der Meere: Skylla die Krabbe; die flinke Thoosa, Mutter der Kyklopen; den starkströmenden Ladon, die hundertköpfige Seeschlange; die drachenartige Viper Echidna, die über die übelriechenden und giftigen Gewässer herrschte; die grauen Graien des Meeresschaumes, und die schrecklichen Gorgonen, deren versteinernder Blick tödliche Felsen und verborgene Riffe schuf. Phorkys ist grauhaarig und mit einem Fischschwanz versehen, mit krabbenartiger spitziger Haut und krabbenartigen Vorderbeinen. Sein Attribut ist eine Fackel.

* * *

Freundlicher sind die Kinder des Poseidon und der Amphitrite: Triton, der Meereskentaur, der beständig auf seinem Muschelhorne bläst, das Meer aufwühlend. Auch er ist ein göttliches Mischwesen: Sein Oberkörper ist der eines Menschen mit den Vorderbeinen des seinem Vater heiligen Pferd, sein Unterkörper ähnelt jedoch einem Delphin.

Tritons Schwester Benthesikyme, so sagt man, heiratete den König von Äthiopien, obwohl sie eine Unsterbliche war, der ihr Vater die Gabe zu prophezeien, und auf dem Wasser zu gehen, verliehen hatte.

Die andere Schwester des Triton war Rhode, die den Sonnengott Helios heiratete und nach der die berühmte Insel benannt ist – die Nymphengöttin des Lichtes und der Feuchtigkeit, die ebenso wie ihre Verwandten den Schiffer aus der Not erretten oder ihn im aufgewühlten Meeer zugrunde gehen lassen konnte. Sie begleitete ihren Gemahl auf seinem Wagen, so dass auch bei ihrem Namen in der ganzen Ägais heilige Eide geschworen wurden.

* * *

Die Telchinen, so sagte man, waren vier mysteriöse Magier-Schmiede und Seedämonen an den Inseln von Keos und Rhodos. Sie erfanden die Kunst der Metallurgie und erschufen die Sichel, mit der Kronos seinen Vater Ouranos kastrierte und später den magischen Dreizack, mit dem Poseidon Erdbeben hervorrufen konnte und Berge in die See warf, um Inseln zu erschaffen. Diese seltsamen Seedämonen wurden manchmal beschrieben als mit den Köpfen von Hunden und Fischflossen anstelle von Händen. Die Namen von zwei von ihnen waren Damnameneus und Skelmis.

Resumee | Plotreste | Tezcatls Name

Der Name des Zauberers Tezcatl ist abgeleitet von der alten Gottheit Tezcatlipoca, der Geist der Dunkelheit, dem Herren der Nacht und des Nordens, der Hexerei und des Raubes, der Zwietracht und des Krieges. Sein Name bedeutete „Rauchender Spiegel“ – es ist dieser Rauchende Spiegel, der der Quell und Garant von Tezcatls finsterer Macht ist.

Der Name des Spiegels ist Itlachiayaque oder „Der Ort von dem er zusieht“, und er ist in beständigen schwarzen Rauch gehüllt. Der Rauchende Spiegel sieht alles und tötet alle Feinde, er sucht die Sünder mit Armut und Krankheit heim und belohnt die Tugendhaften mit Reichtum und Ruhm. Wie die Welt böse ist, ist auch der Gott des Bösen einer der Herren der Welt: Der Schwarze Tezcatlipoca, so sagt man, ist der Schatten des Weissen Tezcatlipoca (Quetzalcoatl) – sie sind die Herren der Dualität, zwischen ihnen ist die Welt aufgeteilt.

Tezcatlipoca wurde als unheimliche Gestalt dargestellt, sein Gesicht unkenntlich gemacht von einem schwarzen Streifen Kriegsfarbe, sein rechter Fuß, den er sich an den Toren der Unterwelt abgeklemmt hatte, ersetzt durch den namensgebenden schwarzen Obsidianspiegel. Welchen Namen der Gott trug, bevor er verstümmelt wurde, ist nicht überliefert. Aber er wird auch durch andere Namen beschrieben: Yohualli Eecatl (Nachtwind), Necocyaotl (Der Zwist auf beiden Seiten sät), Tloque Nahuaque (Herr das Nahen und Nähsten), Ipalnemoani (Er durch den wir leben) und Titlacauan (Wir sind seine Sklaven).

In anderen Darstellungen trägt er den Rauchenden Spiegel auf der Brust – sein abgetrennter Fuß wird hier durch einen Hirschhuf ersetzt, um seine unheimliche Behendigkeit zu betonen.

Er ist der Geist der Dunkelheit, er gebietet über die Dunkelheit des Schicksals, sein Totem ist der Jaguar inmitten des nachtdunklen Waldes.

Resumee | Plotreste | Tezcatl

Rahmen: Bei der vollkommenen Umarbeitung meiner Arullu-Geschichten [ja, auch mit der Geographie der Sterbenden Erde bin ich nicht mehr so zufrieden…] habe ich drei Kurzgeschichten wieder ausgegraben, die ich hier die Haimeergeschichten nennen möchte, da sie alle an und unter diesem Gewässer und dem benachbarten Land Mech spielen. (Nicht Mexé, wie ich irrtümlich in Erinnerung hatte – wie gesagt bin ich mit der Geographie auch nicht mehr so zufrieden.) Jede der Geschichten für sich ist gerade noch so zu ertragen, zusammen fällt leiden sie darunter, dass die Katastrophe wie immer das Ziel ist und es einfach kein Happy End gibt. Das typische Dilemma der typischen Weird Tale. Ich hatte die vage Idee, aus diesen drei eher faden Geschichten eine neue und auch für mich interessantere zu schaffen.

Vorgehen: Ausgehend von der Hauptfigur der drei Geschichten - einem unsterblichen Hexer namens Tezcatl, der unter dem Haimeer lebt – machte ich mich daran, die Szenerie weiter zu entwickeln, in der festen Überzeugung, dass sich hier schnell eine weitere interessante Geschichte herausschälen wird. Schwerpunktthema waren hier a) der dem Hexer den Namen verleihende Tezcatlipoca und andere Aspekte der aztekischen Mythologie, und b) Götter und Kreaturen des Meeres, um den das Haimeer bewohnenden Wesen einen soliden Stammbaum zu schaffen.

Kontext: So machte sich einer der ältesten und schrecklichsten Magier jener Zeit, der einäugige Tezcatl von Mech bereit, sein Vermögen an wertvollen Steinen und angstvollen Weistümern ferner Sterne vor dem grimmen Zugriff der Zukunft in Sicherheit zu bringen. Machtvoll war der Alte, und auf sein Geheiß erschufen hundert schwarze Geister eine große Galeere aus rauchigem Glas und beluden sie mit den Schätzen Tezcatls, des Mächtigen, von dem man noch nach Jahrhunderten in Mech raunte, er sei einer der wenigen gewesen, die die schroffen Zinnen der Höllenzitadelle Gartangur lebend wieder verlassen hatten.

Freitag, Mai 18, 2007

Die Kunst der Homage

Vor vielen Jahren las ich meinen ersten Roman von Philip José Farmer. Ich kann nicht einmal sagen, welcher es war – vermutlich die „World of Tiers“-Serie. Und obwohl mich dieses großartige Abenteuer sehr wohl begeisterte, war es tatsächlich ein Interview mit diesem Autoren, das mein Interesse für ihn und sein Werk erst richtig weckte. In diesem Interview sprach er von seiner Liebe zu den Büchern, die ihn in seiner Jugend geformt hatten, und wie er ihnen in seinen Werken Respekt erwies, den klassischen und den trivialen.

Man konnte sogar sagen, daß er seine Jugendhelden in seinen Büchern zu neuem Leben erweckte, und denen, die ihn beeinflussten - seinen literarischen Ahnen und vorbildern - Homage erwies. Farmer hat nicht nur einen echten Tarzan-Roman geschrieben, sondern auch mehrere Pastiches und Kopien, in denen verschiedene Aspekte des Mythos vom Dschungelgott teils ironisch, teils realistisch bearbeitet wurden – er hat eine Fortsetzung des „Zauberers von Oz“ geschrieben, und eine von „Moby Dick“, die in der fernsten Zukunft spielt. („Ishmaels fliegende Wale“) Er hat aber auch zwei auf den ersten Blick unheimlich realistisch wirkende Biographien seiner größten Kindheitshelden geschaffen – die von John Clayton, Earl of Geystoke und die von Clark Savage, Jr., bei denen nur unser unterbewußter Zensor uns immer wieder daran erinnern muß, daß Tarzan und Doc Savage doch nur Gestalten der Unterhaltungsliteratur sind, und keine realen Personen.

Man kann dies als fragwürdige Nostalgie betrachten, diesen Hang zur Juvenalia – als Verweigerung dem Erwachsenendasein gegenüber. Es gibt jedoch auch eine metatextuelle Relevanz jenseits von Psychologie und Stilkriterien. Solche Figuren sind nicht nur für einen Jugendlichen sehr wohl wirklich, denn sie wirken auch im Erwachsenenleben weiter. Sie sind Teil der eigenen Geschichte. Und in einem weiteren, literarischen Rahmen sind sie Geschichte, denn an ihnen müssen sich alle nachfolgenden Abenteuer messen.

PJF hat diese Geschichte fiktiver Figuren zu einer Geschichte einer fiktiven, doch vertrauten Welt kombiniert, die spätere Forscher in Ermangelung eines besseren Ausdruckes das „Wold Newton Universum“ genannt haben, zu Ehren des Meteors, der bei dieser kleinen Stadt in Mittelengland einschlug und durch seine Strahlung die Familien der Holmes, der Greystokes und der Blakeneys nebst anderen zu den herausragenden Gestalten veränderte, die sie waren. Ich jedenfalls habe Farmers Konstruktion einer Realität, in der die großen Figuren der Abenteuerliteratur Seite an Seite existieren – von Sherlock Holmes bis zum Shadow der „blutigen Pulps“ – sehr genossen.

Die Freude am Vertrauten ist hier nur die erste und vordergründigste, tiefer geht das, was den Fan und bereits Vertrauten anspricht: Nicht nur die Wiederbegegnung mit den unsterblichsten Charakteren dieser Art Literatur, sondern auch ihre Verwandtschaftsverhältnisse und auch die Geheimnisse hinter mancher bekannten Geschichten. Also eigentlich all das, was die eigentümlich wahnwitzige und doch faszinierende Natur von Fandiskussionen, Fanfiktionen und Fansein ausmacht. Aggressive Nostalgie und progressiver Eskapismus.

Es ist fast so etwas wie eine Art Hobbyarchäologie – auf der Seite des Autoren das Wühlen in Kindheitserinnerungen, auf der Seite des Lesers das Ausgraben der versteckten Anspielungen, Scherze und Ostereier. Je komplexer, desto besser – große Kunstwerke, mit Juwelen verkrustet, wahrscheinlich für die russischen Zaren bestimmt. Die große Leichtigkeit, mit der man solche Bezüge auch in Nebensätzen einflechten kann, steht in keinerlei Verhältnis mit der Komplexität des Kontextes und der Kontinuität, die sie erschaffen. Ist es eine neue Geschichte, die man mit dieser Form der Homage erschafft, oder nur eine Brücke zwischen anderen? Tatsächlich ist es eine neue Form der Realität, subjektiv geformt durch die Erinnerung und Freude des Autoren, die entsteht.

Nehmen Sie es mir also nicht übel, wenn auch ich im Folgenden den großen Figuren der Abenteuerliteratur – Sherlock Holmes, dem Shadow, Lord Greystoke und Philip Jose Farmer – Homage erweise und den Leser in eine Realität entführe, die offensichtlich fiktiv, aber doch seltsam vertraut ist. Sie werden sich wundern, wie viele Bekannte vorbeikommen werden…

[Erster Entwurf eines Vorwortes zu den gesammelten Aristide Allard-Geschichten]

Mittwoch, Mai 16, 2007

Aristide Allard :: Die Serie

Stand: 2007-05-16
Oh, wie sich die Demimonde im Ende des Jahrhunderts gefiel! Noch war keine Rede vom Neuen Zeitalter, das da kommen würde, und die Blutbäder und Schrecken des 20. Jahrhunderts waren noch hinter einem gnädigen Schleier aus anästhetisierender Dekadenz verborgen, in einer berauschten Ästhetik utopischer Schwärmereien, hochfliegender als die kühnsten Lügenmärchen Cyranos. Wissenschaft wurde zu Kunst, und Kunst zu Wissenschaft, das Feine wurde verfeinert, der Grobe immer gröber. Kaum ein Tag verging, daß die Gazetten und Journale nicht voll waren von Bauplänen von Maschinen, die fliegen, tauchen, sich in die Erde bohren, durch die Zeiten reisen oder zum Mond katapultiert wurden...

STUDIEN IN SMARAGD entführt den Leser in die phantastische gaslichterhellte Welt des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Der Detektiv Aristide Allard, ein Zeitgenosse von Sherlock Holmes, ist der einzige Vertreter einer neuen Theorie der Verbrechensaufklärung, die sich selbst für seinen treuen Begleiter kaum von den ekstatischen Visionen zu unterscheiden scheint, die er im Absinthrausch erlebt. In der Pariser Halbwelt taumelt er von einem phantastischen Abenteuer zum anderen, das ihn immer wieder mit Figuren aus der klassischen utopischen und Abenteuerliteratur zusammenführt. Doch wer in Aristide Allard nur einen Bohemién und Träumer sieht, hat ihn schon unterschätzt. Hinter dem Schleier des Absinth verbirgt sich ein eiskalter, meisterhafter Verstand…


STUDIEN IN SMARAGD
Die Fälle des Absinth-Detektivs Aristide Allard

Vollendet
.S1. Der Gelbe Diamant [2003]
.S2. Die Blaue Blume [2003]
.S3. Die Schwarze Muse [2003]
.S4. Der Weisse Schatten [2005]

Unvollendet
--. Das Rote Fenster
--. Die Unbekannte Farbe
--. Anmerkungen und Quellen

Weiteres thematisch verbundenes Material vorhanden.

Dienstag, Mai 15, 2007

Resumee | Plotreste | Denatsate

Recherche: Die scheußliche Transformation der Entstellung, die man Denatsate nennte, bestand aus dem Auftrennen der Wangen von Ohr zu Ohr, dem Entfernen des Zahnfleisches aber nicht der Zähne und dem Abschneiden der Nase. Die so entstandene schreckliche Visage ähnelte nichts so sehr wie einem beständig grinsenden Totenschädel.

Diese Kunstfertigkeit in der Verstümmelung besaßen nicht viele, aber sie wurde in manchen ‚Zigeuner’- oder Bettlerstämmen (Dacianos?) kultiviert, um Kinder und Entführte auf eine solche Weise zu entstellen, dass sie nie wieder gefunden werden konnten. Ihre Identität ausgelöscht durch das blutige Messer wahnwitziger Chirurgen. Die Menschlichkeit aus ihren Gesichtern fort geschnitten, um die Gaffsucht des Pöbels auf Jahrmärkten und den eigentümlichen Sammlungen dekadenter Herrschaften zu befriedigen. Monstrositäten auf Bestellung für das Bettlergewerbe.

Hinter vorgehaltener Hand wisperte man sich zu, dass auf diese Weise die Erben manch hoher Häuser aus dem Weg geräumt wurden – gemordet, doch am leben, lebendig, doch für die Augen der Welt tot.

Hintergrund: "Der Mann der lachte" von Victor Hugo

Zitat: Das ist unsere Freude auf das Unnormale. Unsere Phantasie ist in Bezug auf das tägliche Leben erfüllt, doch sie sucht die Kenntnisse der unbekannten Dinge, die an den Rändern der Realität existieren. Und das macht die "Anziehungskraft des Schrecklichen" aus. - Paul Leni

Resumee | Plotreste | Allard 2

Sonntag, Mai 13, 2007

Resumee | Plotreste | Allard 2

"Der Vierte Kreis"

Zusammenfassung: In einer kleineren Provinzstadt an den Ufern der Seine, nicht unweit der großen Metropole... Hier sind die Sitten noch altertümlicher, der helle Glanz des elektrischen Lichtes hat noch keinen Einzug gefunden, der gelbe Schimmer des Gaslichtes erhellt noch die nächtlichen Strassen. Hier sind noch alle Behausungen aus Stein gebaut, und der lange Schatten der gotischen Kathedrale liegt schwer auf dem Herzen der Stadt. Doch auch hier herrscht die Demimonde, und die Bohemiens versammeln sich in den Absinthhäusern und den spektakuläreren der Cafés. Und gerade hier in der Provinz ist die Gier nach Aufregung noch größer, die Reize schriller, gröber und weniger verfeinert.

Wir finden den Erzähler, und seinen kühlen Freund Aristide Allard im Zentrum der Demimonde, einem Café namens "La girafe combustible"(Die Brennbare Giraffe). Eine seltsame Sommerfrische, auf die ihn Allard mitgenommen hat, und er kann nicht umhin, sein Misstrauen ob des stets spöttischen bleichen Gesichtes seines Freundes zu äußern, in dem nichts zu lesen ist und in dessen Augen sich der grüne Glanz des Absinthes widerspiegelt.

Aus dem Chaos der Stimmen, dem schrillen Lachen der Tänzerinnen, dem Murmeln der Spieler und Trinker (der 1. Kreis) hebt sich plötzlich eine jugendliche Stimme, anklagend, verzweifelt, pathetisch. Start junger Mann unter Druck des Wissens des 3. Kreises muss sich entladen, indem er Wissen des 2. Kreises preisgibt, verschwindet, daraufhin verfolgt ein Wesen des 3. Kreises ("Der Botschafter des Mondes") die ermittelnden Detektive. Diese eruieren irgendwann, dass es noch einen Vierten Kreis geben muss, und dass das Wissen des Vierten Kreises gefährlich ist.

Resumee | Plotreste | Allard 1

Resumee | Plotreste | Allard 1

Weiterführend die Einsichten vom letzten Sonntag hier einige Plotreste, die im letzten Jahr liegengeblieben sind:

Rahmen: Ich bin vor einiger Zeit gebeten worden, ein Drehbuch für ein Hörspiel zu verfassen. Eine wahnsinnig kreative Idee, die aber anscheinend nicht so brennend war wie es in dem Moment erschienen sein mag, als sie mir vorgetragen wurde.

Vorgehen: Nach den Vorgaben entwickelte ich eine passende Grundidee, die die von mir erfundene Gestalt des Absinth-Detektives Aristide Allard benutzte. Weitere Recherche zu der Grundidee schlossen sowohl psychologische als auch psychische Deformierungen ein. [In diesem Kontext befasste ich mich auch mit der Physiognomie des Jokers bzw. des "Mannes der lachte".]

Kontext: Langsam nimmt die groteske Silhouette vor dem fahlen Mondschein Gestalt an. Kalkweisse, aussätzige Haut, einem Leprakranken gleich, der breite Mund zu einem höhnischen, freudlosen Grinsen verzerrt, dass die Augen zu Schlitzen werden unter kunstlos aufgetragenem Rouge. Der Mund, wie gummiartige Lefzen einer Hyäne teilt er das teuflische Gesicht von Ohr zu Ohr. Ein deformierter Körper schiebt sich schlurfend heran, über viel zu grosse Stiefel stolpernd, wie die Schritte eines klumpfüßigen Bettlers. Und plötzlich hebt sich ein unheimlicher Ton in der Stille; das hohle, hallende Kichern eines Wahnsinnigen.

Sonntag, Mai 06, 2007

Heute, vor zwei Jahren...

...ist der Nemed House Blog online gegangen.
Eigentlich wäre es jetzt angebracht, die Sektkorken knallen zu lassen und eine richtig fette Aktion hier zu starten, so mit Tanzmädchen und feinen Geschenken für alle. Ja, genau. Wir wollen's doch nicht übertreiben. Aber ich hab doch noch das eine oder andere eigentümliche Ding in den letzten drei Tagen gefunden.

Freitag, Mai 04, 2007

Mediaporn

Wie man seit heute sehen kann, bin jetzt auch ich als letzte Bastion unparteiischer und unabhängiger Berichterstattung in die Knie gesunken, um ein wenig Staub zu schlucken. Auch Nemed House hat jetzt also diese putzigen Anzeigen am Seitenrand, und in Zukunft sogar - sofern es angebracht erscheint - kleine dunkelgraue Felder, über die man mit einem lässigen Mausklick direkt ein empfehlungswürdiges Buch bei amazon.de bestellen kann. Reich werde ich damit nicht, aber es hilft bei der Kommunikation und ist dem einen oder anderen vielleicht sogar ein netter Service. Die eigentümlichsten Dinge wirken sich auf die eine oder andere Weise segensreich aus, manchmal. Man weiß ja nicht, wozu es gut ist.
(Das ist natürlich gelogen, ich weiß ziemlich genau, wozu das alles gut ist.)



Gewöhnlich erheitere ich mich ja über die Suchanfragen und -worte, weswegen Leser hierher kommen. Ziemlich unfair, ich weiß, schließlich sollte ich mich ja über jeden Gast freuen, egal wie nieder seine Beweggründe sind. Stattdessen schaue ich heute einmal nach den Suchanfragen, für die am häufigsten Seiten dieser Website zurückgegeben wurden, und nach den durchschnittlichen Spitzenpositionen, die Nemed House bei diesen Suchanfragen vorweisen kann. [Anmerkung: Gilt anscheinend für die deutschsprachigen Seiten im Netz.]
  • mediaporn - Grossartig! Vielleicht sollte ich es mir patentieren lassen. Hier liegt Nemed House auf dem ersten Platz! Wenn jemand wirklich wissen will, was Medienporno ist, wird er unweigerlich hierher kommen. Ich sollte mir also schleunigst ausdenken, was das eigentlich sein soll. [Ich weiß es, aber was zahlt ihr, dass ich es auspacke?]
  • welche literarische figur wurde von dem amerikaner robeert e howard geschaffen - Die Antwort ist einfach. Dennoch, ein entspannter 2. Platz dank dieser Frage.
  • "black bat" pulp - Auch hier liegt Nemed House auf Platz 2, vielleicht sollte man also schnell mal daran denken, aus dem Namen etwas zu machen. [Und dabei weiß ich nicht einmal, wo ich den jetzt hingeschrieben hatte...]
  • Robert E. Howard - Platz 7? Das ehrt, aber ich hätte eigentlich gedacht, dass da die Profiseiten weiter vorne liegen. Aber auf dieser Seite des Atlantiks gibt's wohl nicht so viel Interesse mehr. Schweinerei.
  • Cthulhu Mythos Texte und Krähen verscheuchen - bei beiden Sucheingaben auf Platz 10 zu liegen, ist keine Schande. Ich habe im herbst viel über Vogelscheuchen geschrieben. Der logische Schluss wäre also, eine Geschichte zu schreiben, in der irgendetwas Cthulhuides aus einer Vogelscheuche schlüpft. Mhhmm, klingt interessant. Gleichmal notieren...


"Cuckold Universum"
- "Kukucksuniversum", da macht Nemed House Platz 18. Ein nicht wirklich weitverbreiteter Ausdruck, oder? Aber er prägt sich irgendwie ein, so wie "Androiden Wicca"...



Bei den Webseiten zum Thema "Scharlach" liegt Nemed House auf Platz 54.
Also, das nehme ich jetzt persönlich. Was... zum... Henker...?